Chemie-Klima kühlt ab
Boehringer Ingelheim, Beiersdorf und Wacker-Chemie sind bei den Führungskräften aus der Chemie die Top-Adressen. Die vom Verband angestellter Akademiker und leitender An-gestellter der chemischen Industrie (VAA) zum siebten Mal durchgeführte Befragung ermittelte die aktuelle Stimmung von knapp 2.000 außertariflichen und Leitenden Angestellten in 24 größeren Chemie- und Pharmaunternehmen mit etwa 250.000 Beschäftigten.
Für die meisten der gelisteten Unternehmen – darunter etwa die BASF, Bayer, B.Braun Melsungen, Celanese, Nycomed, Roche Diagnostics und Schott – gab es wenig Bewegung im Ranking. Gewinner ist zum siebten Mal in Folge Boehringer. Im Ranking verbesserten sich Beiersdorf (von Platz 5 auf Platz 2), Lyondellbasell (von Platz 10 auf Platz 7), Lanxess (von Platz 17 auf Platz 12) und DuPont (von Platz 19 auf Platz 13).
Merck fiel ebenso zurück (von Platz 3 auf Platz 8) wie Solvay (von Platz 13 auf Platz 17), Ciba (von Platz 18 auf Platz 22) und Clariant (von Platz 20 auf Platz 24). Die schon im letzten Jahr in der Schlussgruppe zu findenden Unternehmen Nycomed, Celanese, Ciba und Clariant wurden erneut schlecht bewertet.
Die VAA-Umfrage enthält Fragen zu Unternehmensstrategien, zur Unternehmenskultur, zu Arbeitsbedingungen, zu persönlichen Befindlichkeiten und zur Motivation. Unabhängig vom Unternehmen wurden die ersten vier Kategorien schlechter bewertet als 2007. Die erstmals abgefragte Motivation erhielt nach den Arbeitsbedingungen die schlechteste Bewertung.
Im einzelnen kritisch beurteilt wurden wieder die Personalentwicklung in den Unternehmen, das Verhältnis Mitarbeiter-/Anteilseignerinteressen und die Bonussysteme mit Zielvereinba-rungen. Auch die „Informationen über Aufstiegsmöglichkeiten im Unternehmen“ kamen schlecht weg. Positiv merkten die Führungskräfte die wenigen Mobbingfälle und das gute Betriebsklima im persönlichen Umfeld an. Sie äußerten mehrheitlich, nach wie vor gerne zur Arbeit zu gehen.
Bei der Befragung wurde zudem ermittelt, ob die Unternehmen im letzten Jahr Maßnahmen zur Klimaverbesserung eingeleitet haben. Nur 42 Prozent der Beteiligten antworten mit Ja. In den Unternehmen, die Maßnahmen ergriffen haben, wurden alle Fragen des Fragebo-gens positiver (durchschnittlicher Mittelwert 2,84) beantwortet. Bei den Anderen ist die Stimmung deutlich schlechter (durchschnittlicher Mittelwert 3,52).