Chemiestudenten wollen promovieren
Die Promotion steht bei Chemiestudenten nach wie vor hoch im Kurs. Knapp 90 Prozent der Studenten wollen den Doktortitel erwerben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Verbandes VAA – Führungskräfte Chemie unter seinen studentischen Mitgliedern.
Über 550 Studenten, überwiegend aus dem Studiengang Chemie, haben sich beteiligt. Sie beantworteten Fragen zu Studium, Studienbedingungen an den Hochschulen sowie ihrer sozialen und finanziellen Lage.
Die Umfrage zeigt: Die Promotion ist nach wie vor der gefragteste Abschluss unter Chemiestudenten. 86 Prozent der Teilnehmer wollen den Doktortitel erwerben. Dazu Dr. Thomas Fischer, 1. Vorsitzender des VAA: „Im Studiengang Chemie ist die Promotion nach wie vor der klassische Weg in den Beruf. Das Einstellungsverhalten der Unternehmen hat sich auch mit Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge kaum geändert. Eine Promotion empfiehlt sich insbesondere dann, wenn eine Tätigkeit in der Forschung und Entwicklung sowie in einem eher größeren Unternehmen angestrebt wird.“
Ihre Studienverhältnisse bewerten die Chemiestudenten im Durchschnitt als „gut“. Dies gilt sowohl für die Einschätzung der Hochschule und der dortigen Voraussetzungen als auch für die individuelle Studiensituation. In der Bewertung zeigen sich keine Unterschiede zwischen Bachelor/Master- und Diplomstudiengängen. Die Studiensituation der Chemiestudenten ist allerdings verbesserungswürdig. Die Teilnehmer bemängeln insbesondere die Betreuungssituation an den Hochschulen sowie die Ausstattung der Laboratorien. Sie wünschen sich zudem eine engere Verknüpfung der Studieninhalte zu aktuellen Forschungsfragen und mehr Praxisbezug während des Studiums. Bachelor-Studenten äußern einhellig die gleiche Kritik: überfrachtete Stundenpläne, zu wenig Gestaltungsspielraum und zu wenig Studienplätze in anschließenden Master-Programmen.
Diese Ergebnisse bestärken den VAA in seiner Forderung, dass es keine Quotierung beim Übergang von den Bachelor- zu den Masterstudiengängen geben darf. Das Hochschulangebot muss sich an den Berufsperspektiven der Studenten ausrichten, was letztlich nur gesichert ist, wenn diese die Zugangsmöglichkeit zu Master-Studiengängen haben.