Einkommen der Führungskräfte sinkt
Die Führungskräfte der chemischen Industrie in Deutschland verzeichnen 2009 Gehaltseinbußen. Einige deutsche Chemieunternehmen haben dieses Jahr eine Nullrunde gefahren. Insbesondere aber sind sinkende Bonuszahlungen für das Geschäftsjahr 2009 zu erwarten. Im vergangenen Jahr stieg das Gesamteinkommen der Führungskräfte hingegen noch an.
Zu diesem Ergebnis kommt die jährliche Einkommensumfrage des Verbandes VAA - Führungskräfte Chemie. Rund 6.500 Führungskräfte in der chemischen Industrie in Deutschland haben sich beteiligt. Die Umfrage zeigt: In 2008 hatte sich die Wirtschaftskrise noch nicht auf die Gehälter der Führungskräfte ausgewirkt. Das Gesamteinkommen stieg weiter an, insbesondere erfolgsabhängige variable Bezüge nahmen zu. Dr. Thomas Fischer, Vorsitzender des VAA: „Der wirtschaftliche Abschwung wird sich erst in den Gehältern dieses Jahres zeigen. Insbesondere bei Bonuszahlungen rechnen wir mit erheblichen Einbußen“.
Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Unternehmensgröße entscheidenden Einfluss auf das Einkommen hat. Gerade junge Führungskräfte verdienen in Unternehmen ab 5.000 Mitarbeitern mehr als in kleineren Betrieben. Mit steigenden Berufsjahren schwächt sich dieser Trend allerdings ab. Auch die Höhe der Variablen hängt von der Unternehmensgröße ab. Je größer das Unternehmen, desto höher der Anteil der Boni am Gesamteinkommen. Durchschnittlich setzte sich das Einkommen der Führungskräfte in der chemischen Industrie im Umfragejahr wie folgt zusammen: Rund 80 Prozent Fixeinkommen, 15 Prozent Bonus und 4 Prozent sonstige Einkommensbestandteile. Die Fixgehälter erhöhten sich dabei im Gegensatz zum Vorjahr um durchschnittlich 3,6 Prozent. Zum Vergleich: Das Tarifentgelt wurde im gleichen Zeitraum effektiv um 4,1 Prozent angepasst.
Mit der Höhe des Einkommens steigt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit. Zwischen den einzelnen Hierarchiestufen zeigen sich hier deutliche Unterschiede. Durchschnittlich arbeiten die Führungskräfte in der chemischen Industrie 48 Stunden pro Woche.