Führungskräfte fordern: Kalte Progression abschaffen, Binnennachfrage stärken
Für eine Abschaffung der kalten Progression setzen sich Deutschlands Führungskräfte mit Nachdruck ein. Allerdings warnt der Führungskräfteverband ULA vor einer Gegenfinanzierung durch Steuererhöhungen.
„Es ist erfreulich, dass die Schaffung von mehr Steuergerechtigkeit endlich ernsthaft innerhalb der Koalition diskutiert wird“, so ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme. Bereits seit Jahren fordern die Führungskräfte eine Abkehr von der überproportionalen Belastung der Arbeitnehmer durch die Progressionsfalle. Angesichts der klaren Mehrheitsverhältnisse dürfe die Bundesregierung die sich nun bietende Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen, betont Ramme. „Mehr Transparenz und weniger versteckte Lasten zahlen sich für Bürger und Unternehmen gleichermaßen aus.“
Aus Sicht der ULA gibt es bei einer möglichen Abschaffung der kalten Progression kein Finanzierungsproblem. „Wir reden hier nicht von Steuersenkungen, sondern von einem absolut gerechten und wirtschaftlich dringend notwendigen Ausgleich unbeabsichtigter, versteckter Steuererhöhungen“, erläutert Ludger Ramme. Daher können die Führungskräfte vor einer in Teilen der Regierungsparteien angedachten Erhöhung der regulären Spitzensteuersätze nur warnen: „Man kann nicht Arbeitnehmer auf der einen Seite entlasten, um gleichzeitig Leistungsträgern auf der anderen zusätzliche Steuerlasten aufzubürden.“
Um die deutsche Wirtschaftskraft nachhaltig zu stabilisieren, braucht es nach Meinung der ULA-Führungskräfte neben einem brummenden Exportmotor auch einer starken Binnennachfrage. „Solides Haushalten und das Setzen positiver Konjunkturimpulse gehen Hand in Hand. Dabei spielt ein einfacheres und effizienteres Steuersystem eine Schlüsselrolle“, hebt ULA-Hauptgeschäftsführer Ramme hervor. „Diese Koalition ist nun wirklich groß genug, um dieses Thema auf die Agenda zu setzen und zügig abzuarbeiten.“