Polymerbeschichtung für optische Schaltkreise
An der Universität Jena hat ein interdisziplinäres chemisch-physikalisches Forschungsteam eine Materialbeschichtung entwickelt, deren Lichtbrechungseigenschaft zwischen verschiedenen Zuständen zielgenau hin- und hergeschaltet werden kann. Dafür wurden Polymere, die auf Licht reagieren, mit sogenannten Metaoberflächen kombiniert. Letztere sind nanostrukturierte Schichten, deren charakteristische Strukturgrößen kleiner sind als die Wellenlänge des Lichts. Die verwendeten Polymere wiederum enthalten Farbstoffmoleküle. Dadurch absorbieren sie Licht einer bestimmten Wellenlänge und ändern ihre Struktur. Die neuartigen optischen Bauteile könnten sich beispielsweise für den Einsatz in der Signalverarbeitung eignen, erklärt das Jenaer Team im Fachmagazin ACS Nano.
Befindlichkeitsumfrage startet
Ab dem 22. April läuft die VAA-Befindlichkeitsumfrage 2024. Dann haben VAA-Mitglieder aus 23 Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie erneut Gelegenheit, ihre Befindlichkeit am Arbeitsplatz zu bewerten. Auf Basis der Antworten wird ein Ranking erstellt, das zunächst den Werksgruppenvorsitzenden der teilnehmenden Unternehmen zur Verfügung gestellt und im Anschluss durch den VAA veröffentlicht wird. Für die Aussagekraft der Umfrage ist eine möglichst hohe Teilnehmerzahl wichtig. Der Verband bittet deshalb alle angeschriebenen Mitglieder um ihre Teilnahme.
Klimawandel hat Folgen fürs Pflanzenwachstum
Bei der Berechnung des Risikos durch den Klimawandel wird oft ausgeblendet, wie Lebewesen auf die Veränderung des Wassergehalts im Boden oder des CO2-Gehalts in der Luft physiologisch reagieren. Dies hat ein Forschungsteam der Universitäten in Bayreuth und Göttingen für das Wachstum von über 135.000 Pflanzenarten untersucht. Ihrer Modellierung zufolge drohen eine tiefgreifende Verschiebung der Vegetationszonen und die Veränderung der Wachstumsbedingungen. Im Journal Nature Ecology & Evolution berichten die Autoren, dass auf bis zu 2,2 Prozent der Landoberfläche neue Phytoklimate entstehen und zugleich bis zu 1,3 Prozent der heutigen Phytoklimate verschwinden könnten. Der Begriff bezeichnet das Mikroklima, das sich innerhalb von Pflanzengesellschaften einstellt.
Joballtag hat Einfluss auf politische Einstellung
Mangelnde Mitsprache und Wertschätzung am Arbeitsplatz und das damit verbundene Gefühl, mit tiefgreifenden Veränderungen in Arbeitsleben und Gesellschaft ohne Möglichkeit zur Einflussnahme nicht Schritt halten zu können, sind wichtige Faktoren für das Erstarken antidemokratischer und rechtsextremer Einstellungen. Dies zeigen aktuelle Studien, die das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut der Hans-Böckler-Stiftung in einer Kurzanalyse untersucht hat.
Juristischer Vortrag beim FTA
Was zählt als sexuelle Belästigung in Deutschland? Dazu hat VAA-Juristin Catharina Einbacher Ende Februar 2024 einen Vortrag im Rahmen eines juristischen Lunch-Breaks beim VAA-Kooperationspartner Femtec.Alumnae (FTA) gehalten. In der Fragerunde hat Einbacher die verschiedenen Optionen geschildert, die Betroffene haben, um gegen Belästigungen am Arbeitsplatz vorzugehen. Im Nachgang habe es im FTA-Chat „sehr gutes Feedback“ gegeben, so die Leiterin der FTA-Arbeitsgruppe Partnerschaften Nathalie Haußmann. Aus ihrer Sicht sei es eine „rundum gelungene Veranstaltung“ gewesen. Die Kooperation von VAA und FTA besteht bereits seit einigen Jahren und reicht von der Rechtsberatung für FTA-Mitglieder über den VAA-Schwesterverband VFF bis zur vergünstigten VAA-FTA-Doppelmitgliedschaft.
Community stärken: Veranstaltung bei Boehringer
Unter der Leitung von Dr. Monika Brink, VAA-Vorstandsmitglied und Vorsitzende der Werksgruppe Boehringer Ingelheim Ingelheim, hat Mitte Februar 2024 eine digitale Werksgruppenveranstaltung stattgefunden. Im Rahmen des Formats „VAA kurz und bündig“ wurden unter anderem die umfangreichen Rechtsdienstleistungen des VAA vorgestellt. Vonseiten der VAA-Geschäftsstelle war VAA-Jurist Hinnerk Wolff dabei, der im Anschluss an seinen Vortrag auch Fragen der fast 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantwortet hat. Konkret ging es um den Stand der Arbeitszeitdiskussion, das außertarifliche Vergütungssystem von Boehringer, insbesondere am Standort Biberach, die erfolgsbezogene Vergütung sowie um Aufhebungsverträge und Arbeitsverträge, in denen immer wieder der Bezug zu den Akademiker-Manteltarifverträgen bei AT-Beschäftigten fixiert wird.
Kampf gegen Alzheimer: atomare Lipidfibrillenstruktur bestimmt
Bei der Entstehung der Alzheimer-Erkrankung spielt das Amyloid-beta-Peptid eine wichtige Rolle. Dabei bilden sich im Gehirn Ablagerungen aus faserartigen Peptidstrukturen, sogenannten Fibrillen. Bislang war nicht bekannt, wie genau Lipide – fettartige, wasserunlösliche Stoffe – und Lipidmembranen mit Amyloid-beta-Fibrillen wechselwirken. Ein Forschungsteam des Forschungszentrums Jülich, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) und des Max-Planck-Instituts für Multidisziplinäre Wissenschaften hat vor Kurzem zum ersten Mal atomare Strukturen der Lipidfibrillenkomplexe bestimmt und dabei völlig neuartige Fibrillenstrukturen gefunden, berichtet das Team in der Fachzeitschrift Nature Communications. Die Erkenntnisse liefern Erklärungen zur Entstehung der Alzheimerschen Demenz. Durch sie lasse sich besser verstehen, wie Lipide an die Fibrillen binden und wie sie die Bildung von Fibrillen beeinflussen. Offensichtlich können die Fibrillen eine große Menge an Lipiden aufnehmen, was die Theorie zur Toxizität der Amyloid-beta-Aggregation unterstützen könnte.
Automatisierung betrifft immer mehr Expertenberufe
In Expertenberufen steigt der Anteil der Tätigkeiten, die heute schon potenziell von Computern erledigt werden könnten, mit zehn Prozentpunkten zwischen 2019 und 2022 besonders stark an und liegt bei knapp 36 Prozent. Das belegt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Mit dem Begriff der Expertenberufe sind Berufe gemeint, die typischerweise von Hochqualifizierten erledigt werden. In Fachkraftberufen stieg der Anteil seit 2019 nur um 3,5 Prozentpunkte. Allerdings sei hier das Substituierbarkeitspotenzial mit durchschnittlich 62 Prozent bereits am höchsten, so das IAB.
Neues aus den Werksgruppen
Kurz vor Jahresende 2023 hat die VAA-Werksgruppe Lanxess ihr 700. Mitglied willkommen geheißen. Persönlich begrüßt wurde die junge Chemieingenieurin Franziska Horbach (im Bild), Head of Process Management bei Saltigo in Leverkusen, vom Werksgruppenvorsitzenden Dr. Hans-Dieter Gerriets (im Bild rechts) und seinem Stellvertreter Dr. Darius-Paul Kranz (im Bild links). „Die beeindruckende Entwicklung unserer Werksgruppe lässt sich nur als sensationell beschreiben“, berichtet Gerriets. „Denn allein im Jahr 2023 haben sich mehr als 80 neue Mitglieder unserer VAA-Community angeschlossen.“ Ebenfalls Ende 2023 hat sich der neu gewählte Werksgruppenvorstand konstituiert. Zu den acht Vorstandsmitgliedern gehören neben Gerriets und Kranz auch Dr. Andreas Bentele, Dr. Rudolf Fauß, Dr. Elisabeth Gau, Dr. Rüdiger Herpich, Dr. Carsten Hesse, Dr. Michael Matzke, Dr. Stefan Schälike und Dr. Heiner Stange. Bentele und Stange vertreten jeweils ehemalige, inzwischen eigenständige Unternehmensbereiche des Konzerns, deren VAA-Mitglieder sich aber eine Kontinuität in der Werksgruppenarbeit wünschen. Einen Wechsel hat es außerdem in der Werksgruppe PCK Schwedt gegeben. Dort ist Dr. Kerstin-Maria Poppen zur neuen Werksgruppenvorsitzenden gewählt worden. Zum neuen Vorstand der Werksgruppe Beiersdorf gehören Barbara Wentzel als Vorsitzende sowie Claudia Steikert und Reiner Hansert als Stellvertretende Vorsitzende. Des Weiteren hat die Werksgruppe Nitrochemie Aschau GmbH Dr. Martin Stapel als neuen Vorsitzenden gewählt. Neue Vorsitzende der Werksgruppe Ruhrchemie ist Martina Keller. In der Landesgruppe Westfalen ist Dr. Falk Meller zum Vorsitzenden und Dr. Josef Rademacher zu seinem Stellvertreter gewählt worden. Die Landesgruppe Südwest hat ebenfalls einen neuen Vorstand: Alexander Schmitt ist Vorsitzender und Dr. Thorsten Volk sein Stellvertreter.
Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig an verwaltung@ mitzuteilen. vaa.de
Personalia aus der Chemie: Jean-Yves Parisot übernimmt Vorstandsvorsitz bei Symrise
Mit Wirkung zum Ende des 31. März 2024 hat der Aufsichtsrat der Symrise AG das Vorstandsmitglied Dr. Jean-Yves Parisot, bislang zuständig für das Segment Taste, Nutrition & Health, zum neuen Vorstandsvorsitzenden bestellt. Parisot hat den Posten von Dr. Heinz-Jürgen Bertram übernommen, der nach 21 Jahren im Unternehmen, davon 19 Jahre im Vorstand und 15 Jahre als Vorstandsvorsitzender, „im besten Einvernehmen“ in den Ruhestand gegangen ist. Im engen Schulterschluss mit Bertram habe Jean-Yves Parisot in den vergangenen Jahren die erfolgreiche Transformation von Symrise zu einem führenden Anbieter im Bereich Ernährung auf den Weg gebracht, kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende von Symrise Michael König den Wechsel an der Spitze. Parisot ist 2014 ins Unternehmen eingetreten und gehört dem Symrise-Vorstand seit 2016 an. Er wird das Segment Taste, Nutrition & Health kommissarisch weiterführen, bis ein Nachfolger für diese Aufgabe bestellt ist. Zuvor war Parisot in verschiedenen leitenden Funktionen tätig, unter anderem bei Pfizer, Rhone Poulenc/Rhodia und Air Liquide. Außerdem ist der Veterinärmediziner seit 2023 Präsident der Internationalen Organisation der Aromen-Industrie (IOFI).
Patente in Pharma: Frauenanteil steigt weiter
Anteilig leisten Frauen einen immer größeren Beitrag zur Patentaktivität der pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Dies geht aus einem Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) „Erfinderinnen in der pharmazeutischen Forschung“ hervor. So ging 2020 im Schnitt jede fünfte Patentanmeldung auf Frauen zurück. Seit 1994 sei der auf Frauen entfallende Anteil der Patentanmeldungen um 15,5 Prozentpunkte angestiegen, so das IW. Allerdings zeigen sich insgesamt die Patentanmeldungen in der Pharmabranche seit Längerem rückläufig. Im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen konnten Frauen ihre Patentaktivität jedoch auf einem stabilen Niveau halten. Im Zukunftsfeld der Biotechnologie sei der Beitrag von Erfinderinnen sogar noch größer: Innerhalb der biotechnologischen Patentanmeldungen der Pharmaunternehmen ist der Erfinderinnenanteil von sechs Prozent im Jahr 1994 auf über 25 Prozent im Jahr 2020 gestiegen.
Solarrecycling braucht zirkuläre Strategien
Um in Zukunft Abfallströme zu vermeiden, die in der Größenordnung des heutigen weltweiten Elektroschrotts liegen, sind zirkuläre Recyclingstrategien für Photovoltaikmodule nötig. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Helmholtz-Instituts Erlangen-Nürnberg für Erneuerbare Energien, die in der Fachzeitschrift Joule veröffentlicht wurde.
Wirtschaftsforscher aus Japan zu Besuch beim VAA in Köln
Für seine Forschung am HR-Management in deutschen Unternehmen untersucht Prof. Ishizuka Fumiki (in der Bildmitte) von der renommierten Meiji-Universität unter anderem die sozialpartnerschaftliche Praxis in der Chemiebranche. Dafür hat Fumiki im Laufe des letzten Jahres Hintergrundgespräche mit zahlreichen VAA-Mandatsträgern geführt. Anfang März war der Experte für vergleichendes Personalmanagement und die europäischen industriellen Beziehungen zu Gast in der Kölner VAA-Geschäftsstelle, um sich mit VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow (im Bild links) und VAA-Vorstandsmitglied Dr. Roland Fornika (rechts) auszutauschen. Das Gespräch sei für ihn bei der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Arbeit von großer Bedeutung gewesen, so Ishizuka Fumiki.
Enzym als Checkpoint für Tumorwachstum
Mit Tumoren assoziierte Makrophagen gehören zu den am häufigsten vorkommenden Immunzellen in der Mikroumgebung eines Tumors. Sie stammen von im Blut zirkulierenden und gewebeansässigen Immunzellen ab, die in Krebszellen eindringen und sich dort in Reaktion auf verschiedene Botenstoffe und Wachstumsfaktoren differenzieren. Einer im Fachjournal Cellular & Molecular Immunology publizierten Studie der Universität Wien und der MedUni Wien zufolge wirkt das Enzym PHDGH als metabolischer Checkpoint auf das Tumorwachstum. Die Enzymbeeinflussung zur Modulation des Immunsystems könnte die Wirksamkeit klinischer Immuntherapien verbessern.