Hochleistungslaser in einem Chip verbaut

Laser aus Titan:Saphir (Ti:Sa) gelten als ausgesprochen leistungsfähig und sind in vielen Bereichen wie der Quantenoptik, der Spektroskopie und den Neurowissenschaften unverzichtbar. Das Problem: Ti:Sa-Laser sind groß, sehr teuer und benötigen andere Hochleistungslaser für die Energieversorgung. Ein Forschungsteam der Stanford University hat kürzlich einen solchen Laser auf einem Chip gebaut und dabei einen enormen Sprung bei der Größe, der Effizienz und den Kosten gemacht. Denn der Prototyp ist vier Größenordnungen kleiner und drei Größenordnungen preiswerter als alle bisher produzierten Ti:Sa-Laser. Statt eines einzigen großen und teuren Lasers könnte jedes Labor bald Hunderte dieser Laser auf einem einzigen Chip unterbringen und alle mit einem grünen Laserpointer betreiben, berichtet das Team in der Fachzeitschrift Nature.

Statistik zum Chemiestudium: Anfängerzahlen leicht gestiegen

Im Jahr 2023 haben insgesamt 8.248 Personen einen Chemiestudiengang begonnen – 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Das zeigt die jährliche Statistik für Chemiestudiengänge der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Anzahl derjenigen, die einen Chemiestudiengang mit einem Master oder dem Ersten Staatsexamen abgeschlossen haben, belief sich auf 3.483 (2022: 3.761). Die Zahl der Promotionen stieg nach einem Einbruch im Vorjahr im letzten Jahr wieder auf 2.040. Der Einstieg ins Berufsleben gelang stellensuchenden Absolventinnen und Absolventen mit abgeschlossener Promotion ähnlich gut wie im Vorjahr.

Warum es wichtig ist, mutig zu sein: Lesung mit Manuela Rousseau

Warum es wichtig ist, mutig zu sein: Lesung mit Manuela Rousseau

Wie kann es gelingen, mehr Frauen erfolgreich in Führung zu bringen? Am 16. August 2024 verrät Prof. Manuela Rousseau in Köln, warum es dabei auch auf Mut ankommt. Rousseau engagiert sich seit vielen Jahren im VAA und ist Aufsichtsrätin bei Beiersdorf. In ihrem Buch „Wir brauchen Frauen, die sich trauen. Mein ungewöhnlicher Weg bis in den Aufsichtsrat eines DAX-Konzerns“ schildert sie anhand ihres persönlichen Lebenswegs, wieso Frauen und Männer ihre individuellen Stärken und ihre gestalterische Kraft in die Arbeitswelt einbringen sollten, wenn sie die Zukunft in Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft mitbestimmen wollen. Veranstaltet wird die Lesung vom BPW Germany Club Köln und von der FOM Hochschule für Oekonomie & Management. Weitere Informationen und Tickets gibt es unter www.eventbrite.de.

Leichter Rückgang bei Arbeit im Homeoffice

In Deutschland hat sich Homeoffice fest etabliert, wird jedoch an weniger Arbeitstagen genutzt als zu Pandemiezeiten. 23,5 Prozent aller Erwerbstätigen waren 2023 zumindest gelegentlich im Homeoffice, teilt das Statistische Bundesamt mit. Damit war der Anteil minimal geringer als im Vorjahr mit 24 Prozent. Dabei arbeiten Beschäftigte in größeren Unternehmen häufiger von zu Hause aus.

Hochschulveranstaltung von VAA und GDCh in Marburg

Hochschulveranstaltung von VAA und GDCh in Marburg

Mit einem Vortrag zum Berufseinstieg war VAA-Jurist Christian Lange Ende Juni zu Gast an der Universität Marburg. Vor rund 60 Studentinnen und Studenten hat Lange Tipps zum Bewerbungsprozess und zum ersten Arbeitsvertrag gegeben. Als Vertreterinnen aus der Industrie waren die VAA-Mitglieder Jennifer Hong von B. Braun Melsungen und Christiane Schlößler von Evonik dabei. Auch der Karriereexperte der Gesellschaft Deutscher Chemiker Dr. Hans-Georg Weinig hat auf der vom regionalen JungChemikerForum organisierten Veranstaltung referiert.

Unternehmensmitbestimmung: Erosionsgefahr steigt

Durch die Mitbestimmungsgesetze in Deutschland wird die demokratische Beteiligung der Beschäftigten in Unternehmen geregelt. Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass paritätische Mitbestimmung in Unternehmen einen hohen Wert für die soziale Marktwirtschaft bietet und messbare ökonomische Vorteile bringt. Laut einer Studie zur Erosion der Unternehmensmitbestimmung des Instituts für Mitbestimmung und Unternehmensführung (I.M.U.) der Hans-Böckler-Stiftung sind die Gesetze mittlerweile jedoch äußerst lückenhaft und bedürfen dringend einer Reform. Denn es gibt immer mehr Unternehmen, die Mitbestimmung umgehen oder bewusst vermeiden: 2022 wurde mindestens 2,45 Millionen Beschäftigten in Großunternehmen eine paritätische Mitbestimmung in den Aufsichtsräten versagt, so das I.M.U. Damit waren rund 300.000 Menschen mehr betroffen als noch 2019. Auch im wichtigsten deutschen Börsensegment sei der Trend deutlich sichtbar: Hatte 2015 im damaligen „DAX 30“ lediglich ein Unternehmen keine paritätische Mitbestimmung, so waren es bei der Bildung des „DAX 40“ im Jahr 2021 bereits zwölf.

Wirtschaft im „Entscheidungsjahr“: VAA beim Tag der Industrie

Wirtschaft im „Entscheidungsjahr“: VAA beim Tag der Industrie

Als „Entscheidungsjahr für Deutschland und die Welt“ hat der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) das Jahr 2024 auf dem „Tag der Industrie“ Ende Juni in Berlin bezeichnet. Der Veranstalter hat grundsätzliche Fragen in den Fokus gestellt: Gelingt der wirtschaftliche Aufbruch? Kann sich Deutschland noch auf seinen wichtigsten internationalen Partner verlassen? Das Motto „Zusammenhalt in polarisierten Welten“ ist von über 1.500 zahlreichen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft offen und kontrovers diskutiert worden. „Wir brauchen nachhaltige, wirtschaftliche Stärke“, so BDI-Präsident Siegfried Russwurm (im Bild). „Die erreichen wir nur durch starke Unternehmen und ihre Innovationskraft.“ Für den VAA war der Stellvertretende Hauptgeschäftsführer Stefan Ladeburg dabei. ULA-Hauptgeschäftsführer Michael Schweizer hat den politischen Dachverband des VAA vertreten.

Neue Methode zur Transformation der DNA in Bakterien

Neue Methode zur Transformation der DNA in Bakterien

Ein Team des Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung hat einen Ansatz entwickelt, um viel mehr Bakterienstämme als bisher gentechnisch zu verändern. Ihre Methode nutzt zellfreie Systeme zur Verbesserung der DNA-Transformation. Die Studie ist im Journal Molecular Cell erschienen.

Aromatischer Metallring isoliert und charakterisiert

Aromatischer Metallring isoliert und charakterisiert

In der Chemie steht der Begriff Aromatizität für ein Grundkonzept, das für ringförmige Kohlenstoffverbindungen seit langer Zeit etabliert ist. Aromatische Ringe, die nur aus Metallatomen bestehen, waren bisher jedoch unbekannt. Einer Forschungsgruppe an der Universität Heidelberg ist es kürzlich gelungen, einen solchen Metallring zu isolieren und vollständig zu charakterisieren. Der Ring ist aus Bismutatomen aufgebaut, berichtet das Team im Journal Nature Chemistry. Möglich wurden die Isolierung und Charakterisierung durch einen neuen Ansatz der supramolekularen Stabilisierung. Dabei wurde eine negativ geladene molekulare Hülle um den positiv geladenen Metallring arrangiert, die mögliche Zersetzungsreaktionen unterbindet.

Neues aus den Werksgruppen

Neu gegründet hat sich vor Kurzem die VAA-Werksgruppe Altana/BYK. Dort ist Dr. Jörg Issberner zum Werksgruppenvorsitzenden gewählt worden. Zum Hintergrund: Die Altana AG ist ein Chemieunternehmen mit Sitz in Wesel. Der Konzern gliedert sich in vier Geschäftsbereiche, zu denen auch die BYK-Chemie GmbH gehört.

Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig an verwaltung@remove-this.vaa.de mitzuteilen.

Personalia aus der Chemie: Schäfer neuer Vorsitzender bei Chemieverbänden Rheinland-Pfalz

Personalia aus der Chemie: Schäfer neuer Vorsitzender bei Chemieverbänden Rheinland-Pfalz

Auf ihrer Mitgliederversammlung haben die Chemieverbände Rheinland-Pfalz neu über den Vorsitz abgestimmt: Sabine Nikolaus hat den Staffelstab an Sebastian Schäfer übergeben. Schäfer ist Geschäftsführer beim Wormser Unternehmen Grace und bereits langjähriges Vorstandsmitglied. Mit Blick auf die jüngste Europawahl betont Sebastian Schäfer, dass die Unternehmen in der Regulierungsflut unterzugehen drohen: „Rund 850 EU-Vorhaben sind bereits in der Pipeline und kommen auf uns in der Praxis zu. Es muss nun ein Umdenken geben. Denn unsere wirtschaftliche Stärke basiert auf einer wettbewerbsfähigen Industrie. Dafür brauchen wir mehr Vertrauen, günstige Energie und weniger Regulierung.“ Zuwahlen hat es auch beim Vorstand gegeben: Guilhem Hamiache Vogel (Michelin Reifenwerke, Bad Kreuznach), Christoph Riemer (Zschimmer & Schwarz, Lahnstein) und Fridtjof Traulsen (Boehringer Ingelheim, Ingelheim) wurden neu in den Vorstand der Chemieverbände gewählt. Die turnusgemäßen Vorstandswahlen finden im Rahmen der Mitgliederversammlung im Jahr 2025 statt.

Weitere Personalia und Nachrichten aus der Chemie gibt es auf der Website des VAA-Kooperationspartners CHEManager.

Optische Mikrolinse ändert Lichtbrechungsverhalten bei Gas

Optische Mikrolinse ändert Lichtbrechungsverhalten bei Gas

An der Universität Jena ist eine optische Linse entwickelt worden, deren Lichtbrechungsverhalten sich bei Gas ändert. Im Fachblatt Nature Communications berichtet das Forschungsteam, dass dieses „intelligente“ Verhalten der Mikrolinse durch Hybridglasmaterial ermöglicht werde. So bestehe die Molekülstruktur der Linse aus einem 3-D-Gitter, in dessen Hohlräume Gasmoleküle aufgenommen werden können – was sich wiederum auf die optischen Eigenschaften des Materials auswirkt. Licht werde stärker oder schwächer gebrochen, je nachdem, ob im Linsenmaterial Gas absorbiert ist oder nicht. Dabei werden die verwendeten metallorganischen Gerüstverbindungen als Materialien zum Speichern oder Trennen von Gasen erforscht und entwickelt. Mit dem neuen Verfahren seien grundsätzlich sehr vielfältige Formen und Geometrien denkbar, die über die konkrete Anwendung als Mikrolinsen hinausgehen.

Angst im Job? Stefan Müller zu Gast bei Boehringer Ingelheim

Angst im beruflichen Alltag ist ein Thema, das viele Beschäftigte kennen, aber nur wenige offen ansprechen. Dabei sei es höchste Zeit, darüber zu reden, betonte Stefan Müller vom VAA-Kooperationspartner Stefan Müller Personalperspektiven auf einer Vortragsveranstaltung Mitte Juni 2024 bei der VAA-Werksgruppe Boehringer Ingelheim in Ingelheim. An der hybrid durchgeführten Veranstaltung haben insgesamt 65 Kolleginnen und Kollegen aus den Boehringer-Standorten Ingelheim und Biberach teilgenommen, die meisten von ihnen waren online zugeschaltet. Im Anschluss an den 45-minütigen Vortrag des Karriereexperten, der mit vielen Beispielen aus seiner langjährigen Beratungspraxis angereichert war, gab es eine gemeinsame Diskussionsrunde mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Die Rückmeldungen waren sehr positiv“, bestätigt das VAA-Vorstandsmitglied Dr. Monika Brink. Die Ingelheimer Werksgruppenvorsitzende hob hervor, dass es in Bezug auf Angstgefühle und Hemmungen im Arbeitsleben keine Tabus geben dürfe. „Unsere Veranstaltung hat hier einen echten Mehrwert geboten. Als VAA ist es zudem unsere ureigene Aufgabe, unsere Mitglieder so gut wie möglich zu unterstützen.“

3-D-Nanolinse blickt in Mikrochips hinein

3-D-Nanolinse blickt in Mikrochips hinein

Durch ein neues Röntgenabbildungsverfahren kann auch die innere Struktur verschiedener Proben wie zum Beispiel Mikrochips oder Katalysatorpartikel großflächig mit Nanometerauflösung sichtbar gemacht werden, ohne sie zu beschädigen. Entwickelt wurde die Methode hauptsächlich an DESYs Röntgenquelle PETRA III. Es könnte als neue Charakterisierungsmethode für Forschungs- und Entwicklungsabteilungen in der Industrie von besonderem Interesse sein, wie das Team um DESY-Wissenschaftler Mikhail Lyubomirskiy im Fachblatt Advanced Science schreibt.

Arbeitseifer auch im Urlaub

Fast die Hälfte der Beschäftigten in Deutschland können auch im Urlaub nicht abschalten, hat eine Studie der Königsteiner Gruppe ergeben. Demnach geben 48 Prozent der über 1.000 Befragten Personen an, bisweilen im Urlaub zu arbeiten – 13 Prozent tun dies sogar regelmäßig. 27 Prozent dieser Beschäftigten sind auch am Urlaubsort immer telefonisch erreichbar. Der Begriff der „Workation“ trifft vor allem auf Menschen mit akademischer Ausbildung zu: 28 Prozent von ihnen haben immer ihren Laptop dabei, um notfalls auch im Hotel oder der Ferienwohnung zu arbeiten. Insgesamt tun dies 18 Prozent aller Befragten.