Biochip ahmt Netzhaut nach
Lässt sich die Netzhaut des Auges auf einem Chip nachahmen? Ein internationales Team unter der Leitung von Francesca Santoro (im Bild) vom Forschungszentrum Jülich hat einen solchen Biochip entwickelt. Mithilfe der Bioelektronik sollen langfristig Fehlfunktionen im Körper und im Gehirn korrigiert werden. In der Fachzeitschrift Nature Communications erläutert das Forschungsteam, dass der organische Halbleiter auf leitenden Polymeren und lichtempfindlichen Molekülen basiert: Er besteht vollständig aus nicht toxischen organischen Komponenten, ist verformbar und funktioniert mit Ionen. Dadurch lässt er sich deutlich besser in biologische Systeme integrieren als herkömmliche steife Halbleiterbauteile aus Silizium. Das Projekt ist eine Gemeinschaftsarbeit des Forschungszentrums Jülich, der RWTH Aachen, des Istituto italiano di tecnologia und der Universität Neapel.
VAA-Einkommensumfrage startet im Februar
Wie haben sich die Fixgehälter und Boni der außertariflichen und leitenden Angestellten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie im Jahr 2023 entwickelt? Antworten darauf liefert die jährlich durchgeführte Einkommensumfrage des VAA. Im Februar 2024 geht Deutschlands umfangreichste Gehaltsumfrage unter hochqualifizierten Fach- und Führungskräften in ihre nächste Runde. Es besteht wie im Vorjahr die Möglichkeit, schriftlich oder online an der Studie teilzunehmen. Die VAA-Einkommensumfrage läuft bis Ende März 2024. Wissenschaftlich ausgewertet wird die Umfrage von der RWTH Aachen University unter Leitung von Prof. Christian Grund.
Ingenieurwissenschaften in der Chemie: VAA mit neuer Broschüre
Für die Chemie- und Pharmabranche sind Ingenieurinnen und Ingenieure unverzichtbar, weil sie das technische Rückgrat für die hochkomplexen Produktionsanlagen bilden. Zwar haben 44 Prozent der rund 30.000 VAA-Mitglieder einen chemischen Hintergrund, aber Ingenieurwissenschaften sind mit 20 Prozent auch stark vertreten. Deswegen hat der VAA eine Broschüre unter dem Titel „Ingenieurwissenschaften in Chemie und Pharma: Karriere und Perspektiven“ veröffentlicht, die zum freien Download auf der VAA-Website zur Verfügung steht. Die Publikation zeigt die vielfältigen Berufsfelder und Möglichkeiten auf, die sich für Absolventinnen und Absolventen ingenieurwissenschaftlicher Studiengänge bieten. Ausgewählte VAA-Mitglieder werden porträtiert, um einen persönlichen Einblick ins Arbeitsleben in der Industrie zu geben – ergänzt durch übersichtliche Informationskästen zu einzelnen Tätigkeitsprofilen und Berufsbildern.
Onlinevortrag sorgt für Durchblick im Vertrag
Was gilt es bei Anstellungsverträgen zu beachten? Was genau wird im Nachweisgesetz geregelt? Dazu hat VAA-Juristin Ilga Möllenbrink Anfang November 2023 einen Onlinevortrag gehalten. Die Rechtsanwältin und Fachanwältin für Arbeitsrecht hat die 45 teilnehmenden VAA-Mitglieder unter anderem über Fristen und Pflichten aufgeklärt, die Arbeitgeber einzuhalten haben.
Wasserstoff in Burghausen
Für die Energiewende birgt Wasserstoff enormes Potenzial für ein breites Anwendungspektrum. In der Praxis ist die Umsetzung jedoch nach wie vor komplex und kompliziert. Als wegweisendes Forschungsprojekt ist im Frühjahr 2023 das H2-Reallabor Burghausen gestartet, initiiert von ChemDelta Bavaria. Dabei geht es sowohl um Grundlagenforschung als auch um die Anwendung. Unternehmen wie Wacker, Linde und InfraServ arbeiten mit Forschungseinrichtungen und politischen Institutionen zusammen, um gemeinsam Wasserstofftechnologien zu entwickeln und insbesondere der Chemieindustrie verfügbar zu machen. Aktuell bestehen sieben Arbeitspakete, die sich beispielsweise mit der Produktion von Wasserstoff oder Sustainable Aviation Fuels beschäftigen.
Seminar von VAA und DECHEMA
Wer den ersten Arbeitsvertrag unterschreibt, kennt sich oft nicht mit den zahlreichen Rechten und Pflichten aus, die sich arbeitsrechtlich ergeben. Dazu haben die DECHEMA und der VAA Mitte November ein gemeinsames Onlineseminar durchgeführt. VAA-Juristin Catharina Einbacher erläuterte den über 40 zugeschalteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch, welche Fettnäpfchen es zu beachten gilt. „Zwar ist bekannt, dass Arbeitsverträge keine überraschenden Klauseln enthalten dürfen, die Arbeitnehmer benachteiligen, doch wie diese Klauseln im Detail ausgestaltet und manchmal versteckt sind, ist nicht allen bewusst“, so Einbacher. Es könne nicht schaden, den Vertrag von den VAA-Juristen prüfen zu lassen, auch bei Arbeitsverträgen international tätiger Konzerne. „Wir freuen uns, das Onlineseminar schon zum wiederholten Mal unseren jungen Mitgliedern und Interessierten anbieten zu können“, so DECHEMA-Young-Koordinatorin Tina Mikley. „Die überdurchschnittliche Interaktion während des Seminars zeigt, wie relevant das Thema für die Teilnehmenden ist, weshalb es in Zukunft weitere Seminare wie dieses geben wird.“
Wie frage ich richtig? Fragwerker Nikutta gibt Tipps im neuen Buch
Ist das Stellen von Fragen wirklich so einfach, wie es erscheint? Für Kinder – kinderleicht, für Erwachsene – nicht immer. Denn gut zu fragen, ist oft eine Kunst für sich. In seinem Buch „#gutesfragen“ geht der als „Fragwerker“ bekannte Mediator und Coach Harald Nikutta den Erfolgsgeheimnissen für gutes und wirksames Fragen auf den Grund. Inspiriert von kindlicher Unbeschwertheit des Fragens hat sich der vierfache Vater dazu entschieden, von denjenigen zu lernen, die in ihrem beruflichen Leben tagtäglich Fragen als ihr selbstverständliches Handwerkzeug nutzen: vom Journalisten über die Familienrichterin, von der Ärztin bis zum Steuerberater und von der Personalerin bis zum Priester. Nikutta hat zahlreiche Einsichten zu den Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Erfahrungen der Profis des wirksamen Fragens gewonnen und schildert diese auf anschauliche Weise. Beruflich unterstützt der Volkswirt und Jurist als Geschäftsführer und Partner der internationalen Risikomanagementberatung Control Risks weltweit agierende Unternehmen beim Umgang mit dem Unerwarteten. Auch hier prägen Fragen Harald Nikuttas Leben. Erschienen ist „#gutesfragen“ bei BoD – Books on Demand (ISBN-13: 9783756207480).
Community stärken: Wie ist die Wirtschaftslage?
Im November haben sich rund 30 Mitglieder aus verschiedenen VAA-Communitys online über die wirtschaftliche Lage ihrer Unternehmen ausgetauscht. Insbesondere die energieintensiven Betriebe berichteten über schwierige Situationen und anstehende größere personelle Veränderungen. Außerhalb dieser Bereiche sei die Situation entweder stabil oder sogar gut, fasst Hinnerk Wolff zusammen, der vonseiten der VAA-Geschäftsführung das Projekt „Community stärken“ betreut.
VAA zu Gast bei Jobbörse für Naturwissenschaftler
2023 hat die Frankfurter Jobbörse für Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftler zum 23. Mal stattgefunden. Am 1. November sind auf dem Campus Riedberg in Frankfurt am Main insgesamt 140 junge Akademikerinnen und Akademiker aus den Naturwissenschaften zum Workshoptag zusammengekommen. Auch der VAA war erneut mit einem Workshop dabei: VAA-Jurist Christian Lange hat das Bewerbungsverfahren in der Chemie- und Pharmaindustrie und die Inhalte des ersten Anstellungsvertrags erläutert. „Es ist wichtig, dass man sich zum Berufseinstieg nicht blind vor Begeisterung für das – salopp gesagt – erstbeste Unternehmen entscheidet, sondern sich im Vorfeld kompetent informiert, ob man sich mit dem angebotenen Arbeitsplatz überhaupt identifizieren kann“, erklärt Lange. Anwesend waren circa 50 Studentinnen und Studenten. Organisiert wurde die Jobmesse vom Fachbereich Biochemie, Chemie und Pharmazie der Goethe-Universität, dem JungChemikerForum (JCF) der Gesellschaft Deutscher Chemiker und dem Hochschulteam der Bundesagentur für Arbeit.
Neues aus den Werksgruppen
In der VAA-Werksgruppe Axalta ist Kai Banowski zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Seine Stellvertreterin ist Dr. Maren Buhk. Neuer Vorsitzender der Werksgruppe BASF Lampertheim ist Dr. Tim Blaschke, sein Stellvertreter ist Dr. Frank-Frederik Hartmann. In der Werksgruppe Teva Ulm/Blaubeuren ist Dr. Armin Frey neuer Vorsitzender, seine Stellvertreter sind Dr. Jürgen Renner und Dr. Cornelia Kretschmar.
Haben sich Ihre persönlichen Mitgliedsdaten verändert? Haben Sie Ihren Arbeitgeber und damit auch Ihre Werks- oder Landesgruppe gewechselt? Vergessen Sie bitte nicht, Änderungen rechtzeitig an verwaltung@vaa.de mitzuteilen.
Personalia aus der Chemie: Hartmann folgt auf Hyldmar als CEO von Currenta
Zum Jahreswechsel wird Tim Hartmann neuer CEO des Chemieparkbetreibers Currenta und tritt damit die Nachfolge von Frank Hyldmar an, der seinerseits Operating Partner beim Currenta-Eigentümer Macquarie Asset Management wird. Seit Dezember 2023 ist Hartmann bereits Mitglied der Currenta-Geschäftsführung. Der 54-Jährige ist gelernter Diplom-Kaufmann, der seine Laufbahn bei der WestLB begann und danach viele Jahre im RWE-Konzern tätig war. Anschließend war Hartmann als Vorstandsvorsitzender der Dillinger Hütte und Saarstahl AG tätig, wo er einen starken Fokus auf die Transformation zur Klimaneutralität gelegt hat. Tim Hartmann vervollständigt die Currenta-Geschäftsführung mit den beiden bisherigen Geschäftsführern Hans Gennen (Technik) und Wolfgang Homey (Finanzen, Arbeitsdirektor). „Wir wollen Europas nachhaltiger Chemiepark werden“, betont Hartmann. „Dieses Ziel werde ich mit großem persönlichem Engagement verfolgen.“
ZEW-Studie belegt: Steuerliche Forschungsförderung sorgt für mehr Innovation
In der Chemie- und Pharmabranche stößt die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) auf großes Interesse. Das zeigt eine Studie des ZEW Mannheim und des Centers für Wirtschaftspolitische Studien der Universität Hannover im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie. Insgesamt entfielen 6,3 Prozent aller Anträge auf die Chemie- und Pharmaindustrie. Damit zählt diese Branche zu den Wirtschaftszweigen mit der höchsten Anzahl an Antragstellern: Bezogen auf die Gesamtwirtschaft liegen Chemie und Pharma auf Platz vier, so die Autoren. Von den Anträgen wurden 90 Prozent vollständig oder teilweise mit einem Fördervolumen von insgesamt 110 Millionen Euro bewilligt. Laut ZEW unterscheide dieser hohe Anteil die steuerliche FuE-Förderung deutlich von der Projektförderung, die in manchen Programmen Bewilligungsquoten von nur einem Viertel oder weniger aufweisen. Die Stärken der Forschungszulage liegen in der guten Planbarkeit und Technologieoffenheit, von der vor allem kleine und mittlere Unternehmen profitieren.
European Chemistry Partnering geht in achte Runde
Wer auf der Suche nach Innovationen, Investoren oder Industriepartnern ist, sollte am 8. European Chemistry Partnering (ECP) teilnehmen, das sowohl in Präsenz am 6. Februar 2024 im DECHEMA-Haus in Frankfurt am Main als auch digital am 20. und 21. Februar stattfindet. Mit dabei wird auch ECP-Initiator, Chef-Netzwerker und VAA-Mitglied Dr. Holger Bengs (im Bild) sein.
Studie untersucht Performance hybrider Arbeitsmodelle
Nach dem Abklingen der Coronapandemie ist die Debatte um das richtige Maß an hybrider Arbeit intensiver geworden. Immer mehr Unternehmen vollziehen mehr oder weniger strikte Kehrtwenden im Umgang mit dem Thema Homeoffice. Aber wie wirken sich hybride Arbeitsmodelle auf lange Sicht auf Erfolgsgrößen wie Mitarbeiterbindung, Produktivität und Innovationsfähigkeit aus? Dies hat das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in seiner Studie „Performance hybrider Arbeit“ untersucht. Dem IAO-Forschungsteam zufolge fallen die Ergebnisse überwiegend positiv aus. Produktivität, Führungsleistung, die Qualität der Zusammenarbeit und der Kundenkontakt haben gute bis sehr gute Werte erhalten. Doch es gibt auch kritische Aspekte des Arbeitens in der neuen Normalität. Demnach führe weniger Präsenz zu Effekten sozialer Erosion, hervorgerufen durch eine mangelnde Transparenz in Bezug auf Überlastungssituationen, fehlende Feedbackschleifen oder zu wenig Gesprächsmöglichkeiten. Zur Erinnerung: 2022 hat der VAA mit dem Fraunhofer IAO im Rahmen des Schwerpunktthemas „New Work im New Normal“ zusammengearbeitet und auch sein VAA-Jahrbuch 2022 dazu veröffentlicht.
Veranstaltung an der Universität Ulm
Wie sehen die Karriereperspektiven für Chemikerinnen und Chemiker in Zeiten der Krise aus? Antworten gab es Anfang November 2023 auf der Veranstaltung „Dein Job in der chemischen Industrie“ an der Universität Ulm. Organisiert vom VAA und vom JungChemikerForum (JCF) Ulm der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) haben der GDCh-Karriereexperte Dr. Hans-Georg Weinig und Dr. Carsten Gaebert von der VAA-Werksgruppe Wacker München Statistiken zum Chemiestudium und den Ablauf des Bewerbungsverfahrens beleuchtet. VAA-Jurist Christian Lange präsentierte den VAA und Mindestjahresbezüge für Akademiker. In anschließenden Workshops gewährten drei Ulmer Alumni den 53 Teilnehmern Einblicke in ihren Berufsalltag.