Erik Lehmann hat das Wort
Kurioses aus nah und fern
Das Jahr fängt gleich wieder gut an! Schon mal etwas vom „Werwolf-Syndrom“ gehört? Fragen Sie mal Ihren Hund! Statistisch gesehen sollten sich jetzt 21 Prozent der Bevölkerung angesprochen fühlen. Aber das Syndrom betrifft uns alle, denn wir sind Spaziergänger, Nachbarn, Tierfreunde. Und mindestens einmal pro Tag begegnet uns ein solcher Vierbeiner. Und da heißt es nun: Aufgepasst! Denn die Hunde haben neuerdings einen Vogel. Zum Syndrom gehört nämlich auch ein Symptom. Eigentlich sogar mehrere: Die infizierten Kläffer äußern anhaltendes Jaulen, ununterbrochenes Bellen und verfallen in Panikattacken oder sogar epileptische Anfälle. Schuld sind toxische Kauknochen eines Produzenten aus China. Aber gut, China war schon immer ein hartes Pflaster für Tölen.
Kommen wir zum nächsten Skandal: Trump will (schon wieder) Grönland kaufen. Was kommt als Nächstes? Legoland annektieren? Mit Kanada möchte er gern fusionieren und der Panamakanal soll gefälligst zurückgeschenkt werden. Think big! Trump ist eben Amerikaner durch und durch. Dagegen wirkt Putin mit seinen vier lächerlichen ostukrainischen Provinzen wie ein Waisenknabe.
Übrigens: Obacht USA! Hawaii könnte demnächst von Deutschland eingefordert werden. Denn es war ein Deutscher, der das heimliche Nationalgericht Toast Hawaii erfand. Der Fernsehkoch Clemens Wilmenrod stellte den lukullischen Leckerbissen aus gebutterter Toastscheibe, Kochschinken, Ananas und Schmelzkäse mit wahlweise Cocktailkirsche, Preiselbeergelee oder Paprikapulver obenauf im Jahr 1955 dem deutschen Fernsehpublikum vor. Und wir alle wissen: Essen verbindet! Warum also nicht Deutschland und das Pazifik-Archipel? Falls die Amerikaner noch nicht überzeugt sein sollten, genügt wohl ein Verweis auf Paul Kuhns Hit von 1963 „Es gibt kein Bier auf Hawaii“. Und das geht ja wohl gar nicht! Deutschland muss aus Gründen der nationalen Versorgungssicherheit seiner Außenposten für Recht und Ordnung sorgen. Die Bundeswehr ist mit der Gorch Fock bereits unterwegs. Mit der Besetzung der Südseeinselgruppe wird um das Jahr 2033 gerechnet.
Apropos Militär. Den Polen ist ein Malheur passiert, das für Schlagzeilen sorgte. Wie kürzlich bekannt wurde, gingen im vergangenen Sommer 240 Panzerabwehrminen des polnischen Militärs verloren. Erst nach elf Tagen tauchte das explosive Material wieder auf. Und zwar in einem Ikea-Lager. Kein Scherz! Da hat Polen den NATO-Beitritt Schwedens aber ganz falsch verstanden. Also Vorsicht beim Sprung ins Bällebad. Das kann für polnische Kinder gefährlich nach hinten losgehen. Dann gibt es demnächst Lautsprecherdurchsagen wie: „Die Zwillinge Lolek und Bolek möchten bitte sofort von ihren Eltern eingesammelt … also … abgeholt werden.“
Falls Ihnen diese Nachricht noch nicht absurd genug war, habe ich noch folgende Breaking News für Sie: Die britische Regierung rät zur Vorsicht im Umgang mit appgesteuertem Sexspielzeug. Hacker könnten ungehindert auf Geräte zugreifen und die Funktionalität beeinflussen. Also im übertragenen Sinne. Somit könnten Wildfremde die Kontrolle über das Spielzeug erlangen, während es eigentlich vom Benutzer benutzt wird. Experten warnen vor einer neuen Art der sexuellen Belästigung – bei der sexuellen Belustigung. Die größte Gefahr bestehe darin, wenn das Gerät ferngesteuert überhitzt. Da bekommt der IT-Begriff Firewall eine ganz neue Bedeutung. Mark Coté, Dozent für Daten und Gesellschaft am King‘s College London meinte in einem Interview zu diesem Thema, er sehe im Datenklau das größte Problem. Wörtlich meinte der spitzfindige Experte: „Je intimer die Daten, desto größer der Schaden.“ Eine Ulk-„Nudel“, dieser Mark!
Und weil wir schon beim Thema sind: Sex ist ja ursprünglich dazu da, um Nachwuchs zu zeugen. Aber da hapert es gerade gewaltig, wie neueste Studien beleuchten. Denn in Europa werden so wenige Kinder geboren wie noch nie seit 1961. Die Statistikbehörde Eurostat ermittelte für 2023 eine Auswurfquote von rund 3,67 Millionen Babys. Bereits 2022 lag die maue Geburtenrate bei 1,46 Kindern pro Frau. Und da sind die Männer (wegen der Parität) noch nicht einmal mitgezählt!
Deutschland trifft übrigens exakt den europäischen Mittelwert, während die Franzosen mit 1,79 Kindern pro Frau Europas geilstes Volk sind und deren spanische Nachbarn mit 1,16 Kindern kurz vorm Aussterben rangieren. Die Konsequenz für die europäische Zukunft: geringeres Wachstum, weniger Steuereinnahmen und Arbeitskräftemangel. Die Lösung in Deutschland: Fünf Euro mehr Kindergeld! Jepp, das hilft! Bei der Ankündigung wurde ich zumindest gleich ganz spitz. Aber meine Frau bat um iberische Zurückhaltung, da wir schon im Besitz von drei eigens gezeugten Kindern sind und die Quote übererfüllen.
Mit seinen verschiedenen Kabarettprogrammen reist der Dresdner Kabarettist Erik Lehmann quer durch Deutschland und hat auch schon diverse Preise gewonnen. Unter dem Pseudonym Uwe Wallisch vertreibt der passionierte Hobbyimker zudem seinen eigenen Honig. Auf der Website www.knabarett.de ist Lehmann jederzeit käuflich und bestellbar. Honig gibt es auf uwes-landhonig.de.