Erik Lehmann hat das Wort

Über Haustiere und Diktatoren

Erik Lehmann hat das Wort

Über Haustiere und Diktatoren

Es sind stürmische Zeiten – und das liegt nicht am Herbst. Vielmehr dürfte es das politische Klima sein, das wahlweise hitzig oder eiskalt durchs Land zieht. Doch bevor wir uns der Innenpolitik widmen, richten wir einen Blick in die Welt. Dank Trump und dem Fernsehduell zwischen ihm und Harris wissen wir nun, dass in der Kleinstadt Springfield haitianische Migranten die Hunde und Katzen der Einwohner essen. Erster Gedanke: Fake News! Mitnichten! Die Schöpfer der Trickfilm-Serie „Die Simpsons“ (spielt in einem fiktiven Springfield) haben reagiert und wollen in einer der nächsten Folgen den Hund „Knecht Ruprecht“ und die Katze „Schneeball“ auf bestialische Weise den Serientod sterben lassen. Schlimm! Zur Ehrenrettung von Trump sei gesagt: Er hat auf die Behauptung, die Haitianer würden die Kinder der Einwohner fressen, verzichtet. Immerhin!

Interessanter war da schon seine Aussage, die Demokraten würden auch Babys noch nach der Geburt abtreiben lassen. Das allerdings stimmt! Nur hat Trump nicht erwähnt, dass auch die Republikaner dieser Praxis nicht abgeneigt gegenüberstehen. Denn schon seit vielen Jahren wird in Teilen der USA die Todesstrafe verhängt und somit sind Abtreibungen bis ins hohe Alter in den Vereinigten Staaten keine Seltenheit.

Aber auch Harris gab Ulkiges zu Protokoll. Sie behauptete, Wladimir Putin sei ein Diktator, der Donald Trump zum Mittagessen verspeisen würde. Wir können schon mal festhalten, dass der aktuelle US-amerikanische Wahlkampf sehr kulinarisch ausfällt, auch wenn sich über Geschmack – in jeder Hinsicht – streiten lässt. Zum einen wissen wir alle: Putin ist kein Diktator, sondern ein lupenreiner (und manchmal auch ironischer) Demokrat. Zum Beispiel, wenn er äußert, dass er selbst Harris unterstützen möchte. Zum anderen bestehen seine lukullischen Vorlieben laut einem Interview aus Gemüse wie Tomaten, Gurken und Salat, aber er mag auch Lamm. Zusammenfassend: Er mag „Kamalamm“ Harris – nicht zu verwechseln mit Calamares. Ich schweife ab!

Kommen wir zur Innenpolitik. Auch hier gibt es Äußerungen, die man als Satiriker kaum noch toppen kann. Robert Habeck gab zum Besten: „Sollte ich jemals Bundeskanzler werden, wird Christian Lindner nicht mein Finanzminister sein.“ Was soll man dem noch hinzufügen? Vielleicht ein drolliges Kanzlerzitat? Er rechne fest damit, sagte Scholz, dass die SPD und er 2025 ein so starkes Mandat bekommen, dass er auch die nächste Regierung anführen werde. Und weiter: „Ich bin Läufer und habe eine gute Kondition.“ Ach ja! Und der Unfall beim Joggen und die Augenklappe – alles vergessen? Aber im Vergessen ist er ja eh ein Spitzenkandidat.

Innenministerin Faeser lässt jetzt mehr Messerverbotszonen einrichten. Da wird der IS aber schön dumm aus der Wäsche gucken. Das war‘s dann mit den Terroranschlägen. Obwohl sich der IS schon amüsiert gezeigt hat und dazu aufrief, die nächsten Anschläge mit einem Hammer zu verüben. Wenn‘s nicht so traurig wäre, könnte man fast ein wenig über diesen schwarzen Humor schmunzeln.

Zum Schluss noch das leidige Thema Abschiebungen: Die Bundesregierung bietet nun kostenlose Direktflüge nach Afghanistan an (mit Handgeld zur Sicherung des Existenzminimums). Die perfekte Gelegenheit also, um nervende Nachbarn, toxische Arbeitskollegen oder die pubertierenden Kinder loszuwerden. Doch wer ist von einer drohenden Abschiebung wirklich betroffen? Hier die Top Drei: Platz drei – Markus Söder. Er hat gerade noch die Kurve gekriegt und wurde von Friedrich Merz hinter die bayerische Landesgrenze verwiesen. Dabei wartete der Söder, zwecks Kanzlerkandidatur, doch nur auf einen Ruf aus der Partei. Rief aber keiner. Berlin hat halt keine Berge und somit verhallt jedes Echo. Platz zwei – Luke Mockridge. Schlechte Witze hin oder her. Wer mehrmals negativ auffällt – und das bei kanadisch-italienischen Wurzeln –, hat sein von Geburt an zustehendes Bleiberecht verwirkt! So sind nun mal die Zeiten. Und Platz eins: Wenn man die Angestellten fragt – der gesamte VW-Vorstand – aber dann bitte erste Klasse und mit deutlich höherem Handgeld.

Mit seinen verschiedenen Kabarettprogrammen reist der Dresdner Kabarettist Erik Lehmann quer durch Deutschland und hat auch schon diverse Preise gewonnen. Unter dem Pseudonym Uwe Wallisch vertreibt der passionierte Hobbyimker zudem seinen eigenen Honig. Auf der Website www.knabarett.de ist Lehmann jederzeit käuflich und bestellbar. Honig gibt es auf uwes-landhonig.de.