Betriebsratswahlen: Erfolge in zahlreichen Unternehmen
„Die kontinuierliche Arbeit der letzten vier Jahre und die ausführliche inhaltliche und organisatorische Vorbereitung auf die Wahlen in den letzten zwölf Monate zahlen sich mit überwiegend sehr positiven Wahlergebnissen aus“, berichtet VAA-Jurist Thomas Spilke über den Zwischenstand der Betriebsratswahlen. Spilke ist vonseiten der VAA-Geschäftsführung für die Koordination der VAA-Betriebsratswahlkampagne verantwortlich. „Unsere Kandidatinnen und Kandidaten in den Betrieben geben ihr Bestes – ob sie nun mit eigenständigen Listen antreten, als Unabhängige oder in gemeinsamen Listen mit anderen Arbeitnehmergruppen.“
Klare Erfolge gibt es beispielsweise bei Sanofi-Aventis im Werk Höchst zu vermelden: Hier konnte der VAA seine Mandatszahl von fünf auf nunmehr acht ausbauen – von insgesamt 33 Mandaten. Auch bei der Tesa SE in Hamburg hat der VAA seine Präsenz im Betriebsrat mehr als verdoppelt – von zwei auf fünf Mandate. Mit Betriebsratsmitglied Arne Klink – ein Porträt über den Werdegang des Ingenieurs gibt es in dieser Ausgabe des VAA Magazins – hat der VAA zudem einen klassischen Tarifbeschäftigten in seinen Reihen. „Besonders hervorzuheben ist auch der Erfolg unserer neuen Liste bei der Rhenus Lub GmbH & Co. KG in Mönchengladbach mit drei Sitzen“, so Spilke. „Dass hier mit Dr. Udo Quotschalla ein VAA-Mitglied zum Betriebsratsvorsitzenden gewählt wurde, ist eine Überraschung.“ Ebenfalls freuen kann sich der VAA über den Erfolg beim Gemeinschaftsbetrieb Clariant im Industriepark Höchst, wo zusätzlich zur Wiederwahl von Dr. Reinhard Kratzberg drei neue Sitze gewonnen wurden. Bei der im Herbst frisch aus der Clariant AG ausgegliederten Colorants Solutions Deutschland GmbH haben die VAA-Kandidaten ebenfalls auf Anhieb zwei Sitze errungen.
Doch auch kleinere Erfolge in großen Unternehmen wie der BASF sind nicht minder relevant für die Position des VAA als originäre Interessenvertretung der außertariflichen Angestellten, für die der Betriebsrat genauso zuständig ist wie für den Tarifbereich. Bei der BASF SE in Ludwigshafen hat die VAA-Fraktion einen Sitz dazugewonnen und kommt auf sieben von 55 Sitzen im Gremium. Bei Boehringer Ingelheim im Gemeinschaftsbetrieb 1 in Ingelheim hat der VAA mit fünf von 35 Sitzen ebenfalls einen Sitz mehr erringen können als bei der letzten Betriebsratswahl 2018. Die übrigen Boehringer-Betriebe folgen in den nächsten Wochen – ebenso wie zahlreiche weitere Betriebe in verschiedenen Unternehmen der Branche.
Zu den wenigen negativen Ergebnissen gehört die Niederlage des VAA bei Bayer Berlin: „Hier hat die von uns unterstützte Liste zwar vier Sitze bekommen, davon sind aber leider nur zwei VAA-Mitglieder“, erläutert Thomas Spilke. „Nach sechs Sitzen vor vier Jahren ist dies natürlich etwas enttäuschend.“ Des Weiteren bereitet die coronabedingt deutlich geringere Wahlbeteiligung Sorgen – nicht nur dem VAA, sondern allen Wettbewerbern um die Betriebsratssitze. Spilke dazu: „Die Wahlbeteiligung von teilweise unter 50 Prozent zeigt, dass die Aktivierung und Motivierung von Briefwählern, auch wirklich ihre Stimme abzugeben, äußerst wichtig ist.“ Hier gebe es ein konkretes Beispiel, das vor Augen führe, wie wichtig die Wählermobilisierung ist: „Unseren Sitz bei der Catalent Germany GmbH in Ebersbach haben wir verloren, weil sage und schreibe zwei Stimmen zum Einzug in den Betriebsrat gefehlt haben!“ Um den erfolgreichen Gesamttrend für den VAA bei den Betriebsratswahlen fortzusetzen, sei es daher essenziell, bei den noch ausstehenden Wahlen in den Betrieben vom Wahlrecht Gebrauch zu machen und mitzubestimmen.
Dieser Artikel ist erstmals im VAA Magazin in der Aprilausgabe 2022 veröffentlicht worden.