Tarifverhandlungen in der Chemie: Wie geht es weiter?
Im Oktober 2022 sollen die Tarifverhandlungen zwischen dem Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC) und der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) wieder aufgenommen werden. Um die Effekte der Inflation zu dämpfen, erhalten die Beschäftigten im Tarifbereich eine Brückenzahlung in Höhe von maximal 1.400 Euro. Eine Erhöhung der Tariflöhne erfolgt nicht. Über Tariferhöhungen wird erst bei Wiederaufnahme der Verhandlungen im Oktober gesprochen.
Was bedeutet die aktuelle Situation für die Tarifverhandlungen des Führungskräfteverbandes Chemie VAA mit dem BAVC? „Die Verhandlungen zum Tarifvertrag über die Mindestjahresbezüge für akademisch gebildete Angestellte mit naturwissenschaftlich-technischem Hintergrund erfolgen traditionell nach Abschluss der Tarifrunde zwischen BAVC und IG BCE“, erklärt VAA-Hauptgeschäftsführer Stephan Gilow. Auch in der Vergangenheit habe es Jahre gegeben, in denen der Tarifabschluss zwischen VAA und BAVC erst im Dezember erfolgte.
„Da die Mindestjahresbezüge immer für das Kalenderjahr festgesetzt werden, also für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember, bezieht sich die Festsetzung der Jahresbezüge stets rückwirkend auf das gesamte Jahr.“ Dies gelte selbstverständlich auch bei einem Abschluss erst im Dezember. Gilow betont: „Weil in den Mindestjahresbezügen Bonuszahlungen ebenfalls bis zum 30. Juni des Folgejahres einbezogen werden, ist dies auch in der Anwendung vollkommen unproblematisch.“
VAA und BAVC haben in der letzten Woche vereinbart, direkt im Anschluss an die Tarifrunde mit der IG BCE die Tarifverhandlungen über den Tarifvertrag über Mindestjahresbezüge aufzunehmen.
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