Zuversicht ist stärker als Zukunftsangst
Im Dezember wird es Zeit, das Jahr Revue passieren zu lassen. Was hat uns bewegt? Was macht uns Sorgen? Was wünschen wir uns für die Zukunft? 2022 fallen die Antworten darauf besonders leicht, doch die Schlussfolgerungen daraus umso schwieriger aus. Kaum ein Mensch hätte vor Jahresfrist geglaubt, dass die Folgen der Pandemie bald komplett in den Hintergrund rücken werden und Europa sich in einer der schwersten Krisen der Nachkriegszeit wiederfinden wird. Dass wir bedingt durch Russlands verbrecherischen Krieg in der Ukraine unsere gesamte Energie- und Wirtschaftspolitik auf den Prüfstand stellen müssen.
Von der Krise ist die Chemie- und Pharmabranche direkt betroffen. Wie akut, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) Dr. Wolfgang Große Entrup auf den Seiten 34 und 35. Dies hat auch sein VCI-Kollege Dr. Jörg Rothermel Anfang November auf der VAA-Jahreskonferenz in Düsseldorf anschaulich dargelegt – nachzulesen auf den Seiten 14 bis 16. Klargeworden ist jedoch ebenfalls: Will Deutschland ein technologiefreundliches Industrieland bleiben und gleichzeitig die Herausforderungen der nachhaltigen Transformation meistern, geht dies nur mit der Chemie.
Wie lassen sich Technologie und Fortschritt vorantreiben? Durch Innovation – gepaart mit einer starken Wissenschaft am Standort. Um die Forschung noch besser mit der Industrie zu verzahnen, ist der VAA mit seiner VAA Stiftung aktiv und fördert junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Exzellenzpreis. 2022 ist der Preis erneut verliehen worden – dazu mehr auf den Seiten 18 und 19.
Die exzellenten Arbeiten der Preisträger verstärken die Zuversicht, dass die Menschen trotz Krieg, Krise und Klimawandel auf lange Sicht gute Lösungen für die globalen Probleme finden werden. Beispielsweise in der Frage der Ernährung: Das Spezial auf den Seiten sechs bis 13 lotet aus, welche Chancen alternative Anbauformen wie das „Vertical Farming“ für eine resilientere und sauberere Landwirtschaft bieten. Die ersten Ergebnisse lassen aufhorchen für die Zukunft.
Wer Chancen nutzt und mitgestaltet, braucht keine Zukunftsangst zu haben. In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern des VAA Magazins erholsame Festtage und ein gesundes neues Jahr!